Mehr Kontrolle, mehr Zwänge? – Wie die Corona-Pandemie Zwangsstörungen beeinflusst hat.
Zwangsstörungen in der Corona-Pandemie – was die Forschung zeigt

1. Einleitung
Im Januar 2020 erklärte die Weltgesundheitsorganisation den COVID-19-Ausbruch zum Gesundheitsnotstand und am 11. März 2020 zur Pandemie. Neben körperlichen Folgen gab es viele Auswirkungen auf die psychische Gesundheit der Menschen weltweit. Gegenstand dieser Arbeit ist die Betrachtung von Menschen mit Zwangsstörungen.
1.1 Gegenstand der Recherche
Zum Zeitpunkt der hier besprochenen Studien existierten wenige Daten über die Veränderung von Zwangssymptomen während der Pandemie (Fontenelle & Miguel, 2020). Lediglich Studien aus Italien zeigten eine Verschlechterung der Symptome bei einem Drittel der Teilnehmenden (Benatti et al., 2020; Prestia et al., 2020). Es konnte von einer Verschlimmerung der bestehenden Zwangssymptome, einer Zunahme der Neuerkrankungen und erhöhten Herausforderungen in der Behandlung von Zwangsstörungen ausgegangen werden. Soziale Isolation und strenge Hygienemaßnahmen als Schlüsselstrategien zur Kontrolle der Infektionsausbreitung könnten besonders für Patient:innen mit Waschzwängen problematisch sein. Die häufigsten Zwangsgedanken und
-handlungen sind Kontaminationsgedanken (50 %), Kontrollrituale (60 %) und Waschrituale
(50 %) (Rasmussen & Eisen, 1988).
1.2 Einordnung in psychologische Störungsmodelle und Klassifikation
Zwangsstörungen lassen sich durch verschiedene psychologische Störungsmodelle erklären. Das 2-Faktoren-Modell nach Mowrer beschreibt den Lernprozess aus aktiver Vermeidung eines Stimulus sowie negativer Verstärkung und Konditionierung des Vermeidungsverhaltens (Mowrer, 1947). Das kognitive Modell der Zwangsstörung nach Paul Salkovskis beschreibt, wie aus sogenannten “normal obsessions” eine Zwangsstörung entstehen kann (Salkovskis, 1985; Salkovskis, 1999). Weitere Erklärungsansätze finden sich in der psychodynamischen Therapie sowie im Rahmen neurobiologischer Modelle. Die Internationale Klassifikation psychischer Störungen, ICD-10 Kapitel V (F) (Dilling et al., 2015), definiert Zwangsstörungen als Erkrankungen, die durch wiederkehrende Zwangsgedanken bzw. Grübelzwang (ICD-10 F42.0) und/oder durch wiederkehrende Zwangshandlungen bzw. Zwangsrituale (ICD-10 F42.1) bzw. all dies gemischt (ICD-10 F42.2) gekennzeichnet sind. In der ICD-10 zählen sie zu den neurotischen, Belastungs- und somatoformen Störungen. Die Kriterien bei Erwachsenen sind erfüllt, wenn seit mindestens zwei Wochen an den meisten Tagen Zwangshandlungen oder Zwangsgedanken nachweisbar sind (Dilling et al., 2011; Dilling et al., 2015; BfArM, 2024). Im DSM-5 und ICD-11 finden sie sich unter „Zwangsstörungen und verwandten Störungen“ (DGPPN, 2022). Gemäß DSM-5 müssen Obsessionen, Zwänge oder beides vorhanden sein. Die Zwangsgedanken oder -handlungen müssen zeitaufwendig und im Alltag beeinträchtigend sein und dürfen nicht durch Substanzen oder andere Erkrankungen hervorgerufen werden (Falkai et al., 2018).
1.3 Forschungsfragestellung
Die Forschungsfrage wird wie folgt formuliert: Wie hat sich die Symptomschwere von Patient:innen mit Zwangsstörungen mit Beginn und im weiteren Verlauf der COVID-19-Pandemie verändert und welche Faktoren waren Prädiktoren für diese Veränderungen? Diese Forschungsfrage ist von klinischer und gesellschaftlicher Relevanz, denn Globalisierung und weltweite Mobilität erhöhen das Risiko für weiteres pandemisches Geschehen (Marani et al., 2021). Die Grundlagenforschung der klinischen Psychologie ermöglicht die Weiterentwicklung von Diagnostik, Therapien und Präventionsmaßnahmen (Wirtz, 2021). Das Verständnis über COVID-19 und ihre Auswirkungen auf Patient:innen mit verschiedenen Zwangsstörungen und unterschiedlichen Risiko- oder Schutzfaktoren kann dazu beitragen, für zukünftige ähnliche Situationen Präventivprogramme und Therapien zu optimieren. Die Forschungsfrage soll einen ersten Überblick über die Einflussfaktoren geben.
2. Literaturrecherche - Darstellung der einzelnen Forschungsartikel
Es wurden drei Artikel ausgewertet und hinsichtlich ihrer Qualität, Wissenschaftlichkeit und Evidenz eingeordnet.
2.1 Alonso, P., Bertolín, S., Segalàs, J., Tubío-Fungueiriño, M., Real, E., Mar-Barrutia, L., Fernández-Prieto, M., Carvalho, S., Carracedo, A., & Menchón, J. M. (2021). How is COVID-19 affecting patients with obsessive–compulsive disorder? A longitudinal study on the initial phase of the pandemic in a Spanish cohort.
Forschungshypothese und Methoden
Die Forschungshypothese dieser spanischen Beobachtungsstudie war, dass anhand potenzieller Risiko- oder Schutzfaktoren wie z. B. Symptomschwere oder sozialer Support Veränderungen in Verlauf und Schwere der Zwangserkrankung während der COVID-19-Pandemie vorhergesagt werden können. Dazu verglich diese kontrollierte Längsschnittstudie Daten von Patient:innen mit Zwangsstörungen von vor der Pandemie mit Daten von 127 erwachsenen Patient:innen und einer Kontrollgruppe aus 237 gesunden Personen von April bis Mai 2020. Die Diagnostik erfolgte nach DSM-5. Im Artikel wird nicht auf ein Störungsmodell Bezug genommen. Die Teilnehmenden wurden mit Hilfe der YaIe-Brown Obsessive Compulsive Scale (Y-BOCS) und eines strukturierten Interviews zu klinischen und soziodemographischen Informationen sowie Stress- und Emotionsregulationsstrategien telefonisch befragt. Das Y-BOCS dient als halb-strukturiertes Standard- Fremdratingverfahren der Quantifizierung und Spezifizierung von Zwangsstörungen (Goodman et al., 1989). Die Kontrollgruppe nahm an einer Online-Befragung teil. Mit linearen Regressionsanalysen wurde die Signifikanz der Variablen berechnet.
Bewertung des wissenschaftlichen Charakters des Artikels
Eine patient:innenorientierte Studie lässt sich anhand Validität, Reliabilität und Objektivität qualitativ beurteilen. Durch Verwendung standardisierter Fragebögen ist die Objektivität und Unabhängigkeit der Ergebnisse gewährleistet. Das Test-Instrument Y-BOCS ist eine quantitative Forschungsmethode mit einer sehr hohen Interrater-Reliabilität und einer guten konvergenten Validität sowie einer moderaten diskriminanten Validität (Jacobsen et al., 2003). Die Signifikanz der Variablen (z.B. Reinigungszwang) wurde anhand des niedrigen p-Wertes belegt. Die Evidenz von Fall-Kontroll-Studien wird mit Evidenzklasse 3b angegeben.
Zur qualitativen Beurteilung wissenschaftlicher Artikel werden bibliometrische Indikatoren und Journal Metrics als Messparameter verwendet (Hellwig, 2010). Hierfür haben sich z.B. der Journal Impact Factor, der den Einfluss der Zeitschrift angibt, und der Article Influence Score, der den Einfluss eines Artikels widerspiegelt, etabliert. Der CiteScore wird jährlich von Elsevier als Alternative zum Impact Factor bereitgestellt (Elsevier, 2023). Die “European Psychiatry” wird seit 1986 von der European Psychiatric Association herausgegeben und publiziert neueste Forschung zur psychischen Gesundheit (Cambridge University Press, 2022). Der 2-Jahres-Impact-Factor beträgt 7.8 und der 5-Jahres-Impact-Factor wird mit 6.7 angegeben, was beides als sehr gut gilt. Der Article Influence Score beträgt 1905 und der Cite Score liegt bei 8.8. Alle Artikel des Journals durchlaufen ein Single blind-Peer Review-Verfahren über das Neuroscience Peer Review Consortium - dies alles stützt die gute Reputation und Qualität der Zeitschrift.
Die Studie wurde von der Ethik-Kommission des Hospital de Bellvitge genehmigt und in Übereinstimmung mit der Deklaration von Helsinki durchgeführt. Im Artikel finden sich Informationen zur Finanzierung über ein Forschungsstipendium der Regierung. Das Papier weist die Struktur wissenschaftlicher Forschungsartikel auf und erhält dadurch ein konsistentes Format (American Psychological Association, 2023). Der Artikel gibt keine Auskunft über Interessenkonflikte. Es werden Einschränkungen der Studie hinsichtlich Population und Übertragbarkeit sowie Beeinflussung der Ergebnisse durch verschiedene Befragungsmethoden genannt. Der H-Index gibt an, wie häufig Autor:innen in einschlägigen Publikationen zitiert wurden. Pino Alonso hat auf der Website von Semantic Scholar (2024) einen H-Index von 48 und wurde 7160 Mal zitiert, darunter 362 offiziell sehr einflussreiche Zitationen. Insgesamt hat er auf der Website 184 Publikationen veröffentlicht. Er arbeitet u.a. in Barcelona im Universitätsklinikum Bellvitge in der psychiatrischen Abteilung der klinischen und forschenden Einheit für Zwangsstörungen und scheint über die notwendige Expertise im Fachgebiet zu verfügen.
Einordnung im Forschungsfeld und Bewertung der Ergebnisse
Die Studie zeigte eine moderate Symptomverschlechterung in den ersten Monaten der Pandemie im Vergleich zu vor der Pandemie. Bezüglich der Hypothese konnten Symptomschwere, fehlender emotionaler Support, depressive Symptome und Reinigungs- und Waschzwänge als Prädiktoren für die Verstärkung von Zwangsgedanken und -handlungen bestätigt werden. Außerdem sahen sich Patient:innen im Vergleich zur Kontrollgruppe einem erhöhten Risiko für Suizidgedanken und -versuche ausgesetzt sowie Veränderungen im Ess- und Schlafverhalten und verstärkter Angst bzw. Depressionen. Im Vergleich zu weiteren relevanten Studien war der Anteil an Patient:innen, die eine Verschlechterung der Symptome zeigten, in dieser Studie ähnlich dem Anteil, der von Jelinek et al. (2021) im Rahmen einer Online-Umfrage mit 394 Zwangspatient:innen aus Deutschland beschrieben wurde. Ähnlich resümierte auch eine Studie von Wheaton et al. (2021) in den USA, bei der eine Gruppe von 252 Erwachsenen mit Zwangsstörungen untersucht wurde. Weiterhin war der Y-BOCS-Nettoanstieg der hier besprochenen Studie mit der Studie von Prestia et al. (2020) vergleichbar. 20 % der Patient:innen blieben hinsichtlich ihrer Symptome stabil und 15 % zeigten sogar eine signifikante Symptomverbesserung. Ein Großteil der Menschen mit Zwangserkrankungen war also in der Lage, den emotionalen Stress des Ausbruchs von COVID-19 und seiner Konsequenzen in der Initialphase der Pandemie zu bewältigen. Die Studie stellt die große Bedeutung von sozialem Support, Selbsthilfegruppen und Alltagsstrukturierung sowie einer sorgfältigen Einschätzung des Suizidrisikos für Patient:innen mit Zwangsstörungen heraus.
2.2 Prestia, D., Pozza, A., Olcese, M., Escelsior, A., Dettore, D., & Amore, M. (2020). The impact of the COVID-19 pandemic on patients with OCD: Effects of contamination symptoms and remission state before the quarantine in a preliminary naturalistic study.
Forschungshypothese und Methoden
Diese Längsschnittstudie sollte Veränderungen von Zwangssymptomen zum Zeitpunkt vor der Quarantäne im Vergleich zu sechs Wochen nach Beginn des Lockdowns evaluieren. Untersuchte Variablen waren der Remissionstatus vor der Quarantäne und das Vorhandensein von Reinigungs- und Waschzwängen. Das Leben in der Pandemie betreffende Variablen wurden kontrolliert. Die Forschungshypothese lautete, dass der Pandemieausbruch bei Patient:innen mit Kontaminationsängsten bzw. Reinigungs- und Waschzwängen und Remission vor der Quarantäne mit einer stärkeren Symptomverschlechterung im Vergleich zu Patient:innen mit anderen Zwangssymptomen einherging. Die Diagnostik erfolgte nach DSM-5, es wird nicht explizit auf ein Störungsmodell Bezug genommen. Es handelte sich um eine naturalistische Vorstudie anhand einer Befragung von 30 ambulanten Patient:innen mit Zwangsstörungen. Genutzt wurden die Y-BOCS und ein Fragebogen zu den Lebensbedingungen während der Quarantäne. Für die Analyse der Daten wurden gepaarte und unabhängige t-Tests, ein allgemeines lineares Modell und Regressionsanalysen in SPSS, Version 21,0, angewendet.
Bewertung des wissenschaftlichen Charakters des Artikels
Das gewählte Messinstrument, Y-BOCS, erfüllt die vorgenannten quantitativen Gütekriterien. Die Signifikanz der Variablen (z.B. Remissionsstatus) wurde anhand niedriger p-Werte bestätigt. Die Fachzeitschrift “Psychiatry Research" hat einen Cite Score von 13.4 und einen sehr guten Impact Factor von 11.3, sie arbeitet mit einem Single-Blind-Peer Review-Verfahren. Das Journal stützt mit seiner Reputation den wissenschaftlichen Charakter des Artikels. Im Artikel wird eine Erklärung bezüglich Interessenkonflikten abgegeben. Aufbau und Inhalt entsprechen den Anforderungen an wissenschaftliche Forschungsartikel. Angaben zur Finanzierung oder zu ethischen Standards fehlen jedoch. Auch für diese Studie werden Schwächen genannt, wie beispielsweise das Fehlen einer nicht-klinischen Kontrollgruppe. Zudem besteht eine Einschränkung in der kleinen Stichprobe mit geringer statistischer Aussagekraft. Die Evidenz reiner Beobachtungsstudien wird mit Evidenzklasse 4 angegeben. Insgesamt scheint dieser Artikel innerhalb dieser Recherche die geringste Evidenz, Wissenschaftlichkeit und Qualität aufzuweisen und ist nur eingeschränkt zur Beantwortung der Fragestellung geeignet.
Einordnung im Forschungsfeld und Bewertung der Ergebnisse
Insgesamt konnte ein Anstieg der Schwere der Zwangsgedanken und -handlungen nach Beginn der Pandemie festgestellt werden. Die Hypothese, dass Reinigungs- und Waschzwänge sowie Remission vor der Quarantäne mit einer stärkeren Symptomverschlechterung im Vergleich zu Patient:innen mit anderen Zwangsstörungen einhergingen, bestätigte sich. Auch das Zusammenwohnen mit Familienmitgliedern und die fehlende Möglichkeit, im Home Office zu arbeiten, waren Prädiktoren für Symptomverschlechterung.
2.3 Jelinek, L., Voderholzer, U., Moritz, S., Carsten, H. P., Riesel, A., & Miegel, F. (2021). When a nightmare comes true: Change in obsessive-compulsive disorder over the first months of the COVID-19 pandemic.
Forschungshypothese und Methoden
Die Studie sollte den Verlauf der Zwangssymptome während der ersten Monate der Pandemie in Deutschland darstellen, es gab keine klaren Hypothesen. Hier wurde nicht zwischen einem Zeitpunkt vor und einem Zeitpunkt während der Pandemie verglichen, sondern zwischen zwei Zeitpunkten während der Pandemie. Die Diagnosestellung erfolgte durch Psychiater:innen oder Psychotherapeut:innen. Zur dimensionalen Einschätzung wurde das Obsessive-compulsive inventory-revised (OCI-R) verwendet. Es misst die Symptombereiche Kontrollieren, Waschen, Ordnen, Horten, mentales Neutralisieren und Zwangsgedanken (Gönner et al., 2007). Zusätzlich wurde das Patient Health Questionnaire (PHQ-9) in deutscher Fassung verwendet, um Schweregrade für Depressivität abzubilden. Dysfunktionale und funktionale Glaubenssätze wurden mit Hilfe des Maladaptive and Adaptive Coping Styles Questionnaire (MAX-R) bewertet, einem Fragebogen, der Bewältigungsstrategien in belastenden Situationen einschätzt. Erlebensvermeidung wurde anhand des Acceptance and Action Questionnaire for Obsessions and Compulsions adapted to the COVID-19 pandemic (AAQ-OCD-COVID) eingeschätzt. Es misst, wie schwer es Menschen mit Zwangsstörungen fällt, sich ihren Zwangsgedanken zu stellen (Act beyond OCD). Nach dem Diathese-Stress-Modell war ein Anstieg der Symptomschwere zu Beginn der Pandemie wahrscheinlich, beispielsweise aufgrund der Zunahme von Stressfaktoren wie sozialer Isolation bei gleichzeitigem Rückgang der psychiatrischen Versorgung (Pfefferbaum & North, 2020; Yao et al., 2020).
Es handelt sich hier um eine Längsschnittstudie im Bereich der Primärforschung. Die verwendete Forschungsmethode war eine Online-Umfrage mithilfe der Software Unipark von Questback®. Die Population bestand aus 268 Patient:innen mit moderaten bis schwerwiegenden Zwangsstörungen, davon 184 mit Reinigungs- und Waschzwängen, die zunächst bei Beginn des Lockdowns an der Umfrage teilnahmen. Zum zweiten Zeitpunkt, drei Monate nach Beginn der Pandemie, nahmen 179 Patient:innen im Alter von 18-80 Jahren mit der Diagnose Zwangsstörung, darunter 104 mit Reinigungs- und Waschzwängen, teil. Alle Analysen wurden als gepaarte t-Tests mit IBM SPSS® Statistics-Version 26 und JASP durchgeführt. Ein gepaarter t-Test vergleicht die Mittelwerte von maximal zwei Gruppen miteinander. Um den Vergleich zwischen Teilnehmenden mit und ohne Reinigungs- und Waschzwang zu ziehen, wurden Kovarianzanalysen (ANCOVA) durchgeführt und bayesianische Schätzwerte angewendet. Eine ANCOVA ist ein statistisches Verfahren, welches Varianzanalyse (ANOVA) und lineare Regressionsanalyse verbindet, um festzustellen, ob zwischen unabhängigen Gruppen ein statistisch signifikanter Unterschied besteht. Da es sich um eine nicht-randomisierte Studie handelte, konnte dadurch die Trennschärfe erhöht werden. Die bayessche Statistik liefert eine Schätzfunktion, die zusätzlich zu den beobachteten Daten Vorwissen über einen zu schätzenden Parameter berücksichtigt (Koch, 2000). Um Prädiktoren für die Veränderungen zu untersuchen, wurde mit verschiedenen hierarchischen Regressionsmodellen gerechnet und Prädiktoren schrittweise in einer festgelegten Reihenfolge in das Modell aufgenommen, um deren spezifische Erklärungsbeiträge zu untersuchen (Bortz & Schuster, 2016).
Bewertung des wissenschaftlichen Charakters des Artikels
Die verwendeten Messinstrumente erfüllen die Gütekriterien quantitativer Forschungsmethoden. So weist das PHQ-9 eine interne Konsistenz von .88 sowie eine Test-Retest-Reliabilität von .81 auf, wodurch die Reliabilität gewährleistet ist. Zudem wurde eine hohe inhaltliche Validität und eine gute kriterienbezogene Validität bestätigt (Kroenke et al., 2001). Die interne Konsistenz und damit die Reliabilität des verwendeten Fragebogens OCI-R liegt bei .76 bis .95 für Zwangspatient:innen (Gönner et al., 2007). Die konvergente, divergente und kriteriumsorientierte Validität des Tests wurde durch Untersuchungen bestätigt (ebd). Backenstrass et al. (2012) belegten die konvergente Validität des OCI-R und des Hamburger Zwangsinventar Kurzform (HZI-K) als gut bis sehr gut. Die AAQ-OC-Subskalen zeigen eine gute interne Konsistenz sowie eine konvergente, inkrementelle und diskriminante Validität (Jacoby et al., 2018). Aufgrund der Standardisierung der Fragebögen ist die Objektivität der Studie gewährleistet. Die Signifikanz der Resultate wurde anhand des p-Wertes (z.B. für die Variable “Gender”) errechnet.
Das “Journal of Anxiety Disorders” ist eine interdisziplinäre Zeitschrift, die Forschungsarbeiten zu allen Aspekten von Angststörungen sowie Störungen, die früher als solche eingestuft wurden, für alle Altersgruppen veröffentlicht. Der Impact Factor beträgt 10.2, der Cite Score 14.2. Diese Zeitschrift betreibt einen Single-blind Review-Prozess. Der Artikel entspricht in Aufbau und Inhalt den Anforderungen an einen wissenschaftlichen Forschungsartikel. Auskunft über die Einhaltung ethischer Standards, Interessenkonflikte und Finanzierung wird gegeben. Als Leiterin der Arbeitsgruppe Klinische Neuropsychologie und der Arbeitsgruppe Angst- und Zwangsstörungen am Zentrum für Psychosoziale Medizin in der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Uniklinik Hamburg, scheint die Autorin, Prof. Dr. phil. Lena Jelinek, ausreichend Expertise im Forschungsfeld zu haben. Sie publiziert seit 2005. Schwächen der Studie werden benannt, wie z. B., dass die Ergebnisse nur auf Selbsteinschätzung basieren und noch durch klinische Interviews (Y-BOCS) verifiziert werden müssen. Der repräsentative Charakter der Stichprobe sei kritisierbar und die Bewertung von funktionalen und dysfunktionalen Glaubenssätzen war explorativer Natur. Die Evidenz für eine Beobachtungsstudie, in diesem Fall Längsschnittstudie, wird mit 4 angegeben. Aufgrund der angewandten Methoden, Studienplanung und statistischen Messungen wurde hier jedoch besonderes Augenmerk auf die Fehlerquellen in Beobachtungsstudien gelegt, wie z.B. Verzerrungen und Informationsbias (Goodman at al., 2009).
Einordnung im Forschungsfeld und Bewertung der Ergebnisse
Zwangssymptome und depressive Symptome haben sich laut dieser Studie während der Pandemie nicht signifikant verändert. Verbesserungen der Symptomschwere zwischen den beiden Untersuchungszeitpunkten waren mit dem Subtyp der Zwangsstörung assoziiert. Die Symptome blieben bei Reinigungs- und Waschzwängen stabil, bei anderen Zwangsstörungen zeigte sich eine Verbesserung der Symptomschwere, insbesondere bei Männern oder bei ursprünglich erhöhter Schwere der Zwangsstörung. Erlebensvermeidung und funktionale oder dysfunktionale Glaubenssätze stellten sich nicht als Prädiktoren für den Gesamtverlauf der Zwangssymptome heraus. Die Ergebnisse entsprechen denen einer Stichprobe von Pan et al. (2020). In der vorliegenden Studie war der Symptomrückgang nur sehr gering, sodass die Zwangssymptome immer noch moderat waren. Dennoch kann der OCI-R-Score bei Personen mit Reinigungs- und Waschzwang als ernst betrachtet werden, was den Daten von anderen Studien entspricht, die einen Anstieg der Symptome bei Patient:innen mit Reinigungs- und Waschzwang in den ersten Wochen der Pandemie feststellen, wie z.B. Prestia et al. (2020). Patient:innen mit anderen Zwangsstörungen schienen dagegen ähnlich wie Menschen mit Depressionen oder Angststörungen reagiert zu haben (Pan et al., 2020) und über die Zeit von einer strukturierten Tagesroutine profitiert zu haben.
3. Zusammenfassung und Fazit
Im Folgenden werden die Kernaussagen der drei Artikel zusammengefasst, weiterführende Forschungsfragen vorgeschlagen und ein Fazit gezogen.
3.1 Kernaussagen
Patient:innen mit Zwangsstörungen erfuhren eine Symptomverschlechterung in den ersten Monaten der Pandemie im Vergleich zu vor Beginn der Pandemie und sahen sich einem höheren Risiko für Suizidgedanken und -handlungen während der Pandemie ausgesetzt. Prädiktoren für eine signifikante Symptomverschlechterung im Vergleich zu vor Beginn der Pandemie waren Remission vor der Quarantäne, schwere Zwangsstörungen, depressive Symptome, Reinigungs- und Waschzwänge, geringe emotionale Unterstützung, das Zusammenwohnen mit Familienmitgliedern und die fehlende Möglichkeit, im Home Office zu arbeiten. Bei der Beobachtung des Verlaufs der Symptome während der Pandemie blieben diese bei Patient:innen mit Reinigungs- und Waschzwang über die Zeit eher stabil, während sie sich bei Patient:innen mit anderen Zwängen leicht verbessert haben. Männliches Geschlecht und ursprünglich stärker ausgeprägte Zwangsstörungen waren Prädiktoren für Symptomverbesserung innerhalb der Pandemie.
3.2 Zukünftige Forschungsfragen
Weitere Forschungsfragen, die sich ergeben, sind: Welche Auswirkungen hatten die Maßnahmen im Rahmen der COVID-19-Pandemie auf die Zahl der Neuerkrankungen an Zwangsstörungen? Wie haben sich Zwangssymptome bei Menschen verändert, die an COVID-19 erkrankt sind? Im Artikel von Prestia et al. (2020) wird als zukünftige Forschungsfrage die Untersuchung von überhöhtem Verantwortungsempfinden als Variable vorgeschlagen. Alonso et al. (2021) werfen die Frage auf, wie individuell zugeschnittene Behandlungen für Patient:innen mit höherem Alter, geringeren wirtschaftlichen Ressourcen und niedrigerem technologischen Wissen aussehen müssten.
3.3 Fazit
Diese Literaturrecherche beantwortete die Forschungsfrage und zeigte eine Korrelation zwischen Symptomverschlechterung bei Zwangspatient:innen mit Beginn der Pandemie und verschiedenen Variablen, wie Remissionsstatus oder Art der Zwangsstörung. So waren Personen mit Reinigungs- und Waschzwängen stärker betroffen als Personen mit anderen Zwangsstörungen. Beim Vergleich verschiedener Zeitpunkte während der Pandemie stabilisierte oder reduzierte sich die Symptomschwere. Menschen mit Zwangsstörungen haben sich also innerhalb eines bestimmten Zeitraums an die neuen Gegebenheiten angepasst. Eine Kausalität kann anhand von Beobachtungsstudien nicht gezeigt werden. Die Lektüre weiterführender einschlägiger Forschungsarbeiten ist nötig, um zu verstehen, inwieweit die Ergebnisse bereits durch weitere Studien (z.B. RCTs) überprüft wurden und die weitergehenden Forschungsfragestellungen zwischenzeitlich beantwortet werden konnten. Von den drei vorliegenden Artikeln scheint die Studie von Jelinek et al. die höchste Qualität und Evidenz aufzuweisen.
Literatur
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